Unter
dem Titel «Im Idealfall wie ein Schrei» thematisiert der Bund unter
anderem auch den «Wert», den ein Kurzfilmfestival den Filmen gibt.
Lässt sich ein finanzieller Ausgleich ermöglichen, so dass die
hochdefizitären Kurzfilmprojekte ihre Produktionskosten teilweise
oder ganz einspielen können? So zumindest die Forderung vom
Branchenverband Swiss Films. Utopie? Mitnichten. Die Emmentaler
Filmtage, kleiner Low-Budget-Anlass mit Fokus auf internationales
Kurzfilmschaffen, verfolgt seit vier Jahren genau dieses Modell. Und
das mit Erfolg. Jeder gezeigte Film kann mit einem Betrag in
ungefährer Höhe einer branchenüblichen Verleihgebühr entschädigt
werden. Tendenz steigend. Konsequenterweise verzichten die Filmtage
auf jeglichen Wettbewerb.
Finanziert
wird dies durch einen freiwilligen Beitrag der ZuschauerInnen. Diese
bezahlen keinen Eintritt, werden jedoch gebeten, den finanziellen
Gegenwert der künstlerischen Leistung der Filmschaffenden nach
eigenem Gutdünken über eine Kollekte zu entrichten.
Es
beruht alles auf Freiwilligkeit, und umso deutlicher wird dadurch,
dass es in den Händen der Festivals liegt, sich für Nachhaltigkeit
einzusetzen und z.B. die Preisgelder künftig auf alle
Filmschaffenden aufzuteilen. Denn das Publikum ist offen für das
Modell, und die Filmschaffenden sind selbstredend davon auch sehr
angetan.